Sein Leben

Albert Lagrange wurde am 7. März 1855 in Bourg-en-Bresse in der Diözese Belley-Ars geboren. Im Alter von drei Jahren empfing er den Segen des Hl. Pfarrers von Ars.

Nach dem Gymnasium am Kleinen Seminar von Autun nahm er in Paris das Jurastudium auf, das er mit dem Doktorat abschloss. Angezogen durch das Ideal des hl. Dominikus – der „reinen Seele“ – trat er in das Seminar Issy-les-Moulineaux ein (1878-1879), um dann im darauf folgenden Jahr das Noviziat für den Dominikanerorden im Kloster von Saint-Maximin zu beginnen. Aus den Händen des von Papst Johannes Paul II. selig gesprochenen Provinzials P. Hyacinthe-Marie Cormier empfing er den Habit. Im Jahr 1880, am Ende des Noviziates, zwang ein Ausweisungsdekret der Regierung alle Dominikaner, Frankreich zu verlassen. Sie fanden Aufnahme durch die spanischen Dominikaner im Kloster San Esteban in Salamanca, wo P. Lagrange die Theologie des hl. Thomas und die Mystik der hl. Teresa von Avila studierte. Am 22. Dezember 1883 wurde er in Zamora zum Priester geweiht.

Von großem Eifer für das Bibelstudium geprägt, wurde er nach Jerusalem in das Kloster Saint-Étienne entsandt, wo er am 15. November 1890 eine Bibelschule einrichten konnte. Von diesem Zeitpunkt an widmete er sein ganzes Leben dem Dienst an der Heiligen Schrift: als Forscher und Professor für Exegese, als Direktor der Ecole biblique und der Revue biblique (1892), als Autor zahlreicher Bücher und Artikel, als Prediger… 45 Jahre seines Lebens verbrachte er auf diese Weise in Jerusalem. Sein berühmtestes Buch ist und bleibt L´Evangile de Jésus-Christ, das in viele Sprachen übersetzt wurde.

Seinem exegetischen Werk gebührt der Verdienst, dem katholischen Denken einen rechtmäßigen Platz in der Wissenschaft bereitet zu haben. In diesem Wirkungsbereich für das Heil der Seelen haben Widerspruch und Prüfungen nicht gefehlt. P. Lagrange hielt im Dienst für die Kirche eifrig und treu bis zuletzt aus.

1935 kehrte er aus gesundheitlichen Gründen endgültig nach Frankreich in sein Kloster Saint-Maximin zurück, wo er am 10. März 1938 starb. Seine sterblichen Überreste wurden im Jahr 1967 nach Jerusalem überführt und im Chor der Basilika Saint-Etienne beigesetzt.

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